Nachdem wir am 3. Dezember 2007 das Paket fuer unsere Lieben auf Reisen geschickt, eine Haftpflichtversicherung fuer Knuffi abgeschlossen und uns mit ein paar Pesos ausgestattet hatten, rollten wir ein paar Meter und waren in Tecate. Erste Aufgabe war es unsere Tajeta touristica (Touristenkarte) zu bekommen. Wir hatten Glueck und waren die Einzigen. Wir fuellten die Scheine aus und gingen brav ueber die Strasse zur Bank um die 237 Pesos (16,59€) pro Nase Einreisegebühr zu zahlen und der freundliche Beamte gewaehrte uns 180 Tage Aufenthaltsgenehmigung in Mexiko. Wir hatten nun unsere Papiere, aber Knuffi musste noch (voruebergehend) importiert werden. Auf der Baja California ist das nicht unbedingt notwendig, aber wir wollten ja bald aufs Festland und da ist es Pflicht! Aber in dieser kleinen Grenzstation war es nicht moeglich, das Papier incl. des Stickers zu bekommen. Entweder in Tijuana oder Mexicali wuerde das Papier ausgestellt, sagte uns eine Praktikantin. Wir entschieden uns fuer Tijuana und auf mexikanischer Seite zu fahren. So schlossen wir erste Bekanntschaft mit ein paar Besonderheiten im mexikanischen Strassenverkehr. Wir lernten die "schlafenden Polizisten" kennen. In jedem Ort , wenn es nur ein Haus ist, aber auch wenn eine Kurve oder aehnliches als gefaehrlich eingeschaetzt wird, findet man mindestens 2 dieser Hugel (manchmal kleine Berge) quer ueber die gesamte Strasse. Meist sind sie farblich hervorgehoben oder/und es stehen grosse Schilder "Topes" da. Aber eben nicht immer, wie unsere Ruecken und Knuffis Achsen aus eigener Erfahrungen sagen koennen! Autsch!!! Eine andere Sache sind die mautpflichtigen Autobahnen. Es gibt immer eine kostenfreie Parallelstrecke. Man muss hoellisch aufpassen um die Ausschilderung dahin nicht zu verpassen. Wenn man "einen normalen Urlaub" macht, ist es nicht so schlimm, aber bei uns als laenger Reisende kommt da schon etwas zusammen. Als angenehm empfanden und empfinden wir die 4-Wege Regelung an Kreuzungen, an die sich jeder haelt.
In Tijuana verwirrte uns der Verkehr (3-6 Fahrspuren nebeneinander) und ploetzlich standen wir an der Grenze Richtung USA an, aber da wollen wir ja nicht hin! Michi legte ein reifes mexikanisches Wendemanoever hin und nach 2x fragen standen wir vor dem Buero! Aber dieses war nur fuer kommerzielle Trucks zustaendig. Freundlich erklaerte man uns den ganz einfachen Weg. Nach dem 2. Satz hatte ich den Faden verloren und Michi ging es nicht viel besser. Eduardo bot sich an, mit uns mitzufahren und uns den Weg zu zeigen. Mir war alles Recht. Und ehrlich gesagt, allein haetten wir das bis zum Einbruch der Dunkelheit auf keinen Fall geschafft. Als wir dann endlich im richtigen Buero waren, gab es neue Schwierigkeiten. Unser Bremach passte nicht ins "Computerschema". Es folgten erfolglose Telefonate mit der vorgesetzten Behoerde in Mexiko Stadt und jeder Mitarbeiter (8 oder 9?!) drehte und wendete unsere internationale Zulassung. Nach 2 Stunden kam einer auf die glorreiche Idee beim Typ "Sonstige" anzuklicken. Danach waren es nur Minuten und wir hatten unseren Sticker fuer die Windschutzscheibe. Knuffi darf auch 180 Tage bleiben bis Einfuhrzoll faellig wird!
Wir wurden von Eduardo (der so das Geld fuer den Bus sparte und ausserdem noch "fuerstlich" entlohnt wurde! Wir hatten in der Hektik vergessen den Lohn auszumachen! Was solls! Er hatte gute Arbeit geleistet und ein zweites Mal passiert uns das nicht!) aus der Stadt gelotst und fuhren Richtung Sueden bis zum 1. RV-Park in Ensenada. Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht wurden wir vom Meeresrauschen geweckt . Nach einem Lebensmitteleinkauf und Tanken (0,42€/l Wahnsinn!) fuhren wir auf der einzigen Strasse Richtung Sueden . Wir steuerten eine kleine Bucht, die Bahia de los Angeles, an und standen mehrere Tage direkt am Strand des "Golfo de California". Es war ein paradiesisches Fleckchen. Ruhig und sicher und dazu kostenlos! Wir beobachteten Pelikane und Truthahngeier. Einmal zogen sogar Orkas vorbei. Wir blieben laenger als geplant und fuhren dann Richtung La Paz!
An der Grenze zwischen der Baja California und Baja California Sur gibt es eine "Fruchtkontrolle". Die lief bei uns so ab: Ein junger Mann stellt sich neben das Auto und sagt; "Fruchtkontrolle" (nichts weiter). Wir warten. Junger Mann: "Fruchtkontrolle!!" Michi: "no?!" Der junge Mann dreht grusslos ab. Damit waren wir kontrolliert! Ein anderer Mitarbeiter verlangte, gegen Quittung, 10 MP (0,70€) und spritzt mittels Knopfdruck unsere Raeder ab. Wir duerfen unserer Wege fahren.
Mit ein paar Abstechern auf den wenigen Off-Road-Stecken in unberuehrte Natur fuhren wir weiter Richtung Sueden. Die Landschaft hatte sich gewandelt und war jetzt so wie man sich Mexiko vorstellt! Kakteen in allen Varianten. Wir wollten noch vor Weihnachten aufs Festland uebersetzen. Aber in Santa Rosalia erhielten wir am 15.12. die Auskunft, dass erst am 23.12. Platz fuer Knuffi auf einer Faehre ist. Wir wollten unser Glueck in La Paz, dem groesseren Hafen, versuchen. Wir erhielten die Auskunft: Zeitigstens am 24.12.! Aber was solls? Eine geringe Chance wuerde bestehen, wenn wir uns am naechsten Morgen in eine "Warteliste" eintragen. Am 18. standen wir also mit 30 bis 50 anderen Leuten am Schalter und harrten der Dinge. Gegen 12 waren wir, incl. Knuffi und alle anderen Leute bzw. Fahrzeuge vom Morgen auf der Faehre.
Nach reichlichen 6 Stunden Fahrt gingen wir in Toppolobampo an Land und fuhren im Dunkeln nach Los Mochis, wo wir, weil der RV-Park wahrscheinlich nicht mehr existiert (?), an einem Truckertreff (PEMEX) uebernachteten!
Weiter ging es am naechsten Tag ins Gebirge. Zunaechst fuhren ueber die Mex 15 noerdlich nach El Fuerte und Choix. Hier endete die Teerstrasse. Wir folgten der Ausschilderung "La Tasajeras", da die Strassennummern wechselten ohne dass es eine Abzweigung gegeben haette. Da Einheimische unseren am fruehen Nachmittag gewaehlten Standort fuer zu gefaehrlich hielten, fuhren wir ins 1km entfernte Dorf Nacimento und fragten nach einem Standplatz. Jungs brachten uns zum Haus des Dorfpolizisten (die Respektsperson im Ort) und wir durften direkt vor seinem Haus stehen. Nachdem wir Wasser getankt hatten, ging es am anderen Tag weiter. Auf einer unbefestigten, aber bis auf wenige Stellen gut befahrbaren "Strasse" erreichten wir den Stausee "Huites" und die angekuendigte Faehre ueber den Rio Chimpas. Der weitere Weg nach La Reforma war fuer Knuffi und Michi kein Problem! Nur manchmal etwas eng, was den "einheimischen Gegenverkehr" aber nicht veranlasst langsamer zu fahren. In La Reforma endete, lt. allen verfuegbaren Karten, die Strasse! Aber von anderen Reisenden und Lupe (dem Polizisten) hatten wir erfahren, dass es Verbindungswege gibt. So gelangten wir wohlbehalten nach Mesa de Arturo. An diesen Tagen fuhren wir mit 6 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit und konnten die gruene Umgebung mit unzaehligen Farbtupfern (Blueten) geniesen. Dazu die Ruhe, 2 Autos am Tag waren schon "Rushhour". Kurz vor Mesa de Aturo wurde die Strasse breiter und grosse Trucks einer nahe gelegenen Miene rauschten, freundlich gruessend, vorbei. Wir fanden einen Uebernachtungsplatz auf der alten, schmalen Piste. Im Dunkeln hielt Juan, ein LKW-Fahrer an, um sich zu erkundigen ob alles i.O. sei! Er wollte seinen Kollegen, die wie er, die ganze Nacht fuhren, Bescheid geben, dass diese ein Auge auf uns haben (obwohl der Standplatz auch so sicher sei) und gleichzeitig lud er uns ein Weihnachten in seinem Dorf Ceracahui zu verbringen.
Unser Weg fuehrte uns zunaechst nach Urique. Wenn Ihr in die Gegend kommt, solltet Ihr Euch diese Fahrt von 2200m auf 570m gut gefuehrter kurvenreicher Strasse (in gutem Zustand, da auch Busse fahren) nicht entgehen lassen.
Ungefaehr 5km vor Ceracahui gibt es im Wald einen kostenlosen primitiven Campground, den wir (solltet Ihr keine Einladung von Juan haben ) sehr empfehlen koennen. Wir haben diesen nur angesteuert um den 4. Advent mit Kaffee und Kuchen zu feiern. Juan kam wieder mit seinem Truck vorbei und bekraeftigte seine Einladung.
So "kletterten" wir am Nachmittag des 23.12. nach Ceracahui hinab und kamen auf der Strasse vor Isabells Tecate-Laden zum Stehen. Die schmale und steile Auffahrt zu Juans Grundstueck fuehrte ueber Felsgestein und wir wollten lieber nichts riskieren. Kurze Zeit spaeter naeherte sich Dulce, die 7-jaehrige Tochter von Juan und Isabell schuechtern aber neugierig unserem rollenden Zuhause. Mit ihrer 9 Jahre alten, besten Freundin Perla als Verstaerkung, besichtigte sie erstaunt mit grossen Augen unser "Haus auf Raedern", wie sie Knuffi nennen.
Am 24.12. lief im Dorf alles wie an anderen Wochentagen auch. Jeder ging seiner Arbeit nach. Dulce und Perla warteten geduldig, in einiger Entfernung, bis wir durch das Oeffnen der Tuer anzeigten, dass wir fertig sind um Besuch zu empfangen. Aber dann gab es kein Halten mehr. Sie "stuermten" unser Auto. Wir unterhielten uns, malten und Dulce zeigte uns ihr Zuhause! So verging die Zeit wie im Fluge. Um 3 begann in der nahen Missionskirche ein Kindergottesdienst. Wir fuhren mit den beiden Maedchen hin. Sie sassen hinten im Auto und winkten wie zwei kleine Prinzessinnen ihren Freunden zu. Abschließender Hoehepunkt des Gottesdienstes war ein typisches Kinderspiel vor der Kirche. Bei der "Piñata" hing ein grosses gelbes "Etwas" (Kreuzung zwischen Huhn- und Entenkueken) an einem Seil. Jedes Kind konnte versuchen das Tier zu zerschlagen. Um es nicht zu einfach zu machen, wurde das Seil bewegt und den groesseren Kindern die Augen verbunden. Zum Gaudi fielen bei jedem " Treffer" kleine Spielzeuge und Leckereien heraus. Damit jeder etwas abbekam, wurden am Schluss Beutelchen mit Suessigkeiten ausgeteilt. Nachdem uns Dulce und Perla die Sehenswuerdigkeiten ihres Dorfes (Tunnel, Badestelle und Baustelle des Gesundheitszentrums) gezeigt hatten, mussten sie nach Hause. Wir hatten etwas Zeit fuer den besinnlichen Teil des Heiligen Abends. Kurz nach 22.00 Uhr machten wir uns erneut in Richtung Missionskirche auf. Jetzt war das Gestuehl an den Rand geraeumt und die Tarahumara tanzten in 2 langen Reihen (Maenner und Frauen getrennt) durch das Kirchenschiff. Jederzeit konnte man sich einreihen oder aufhoeren. Wir begnuegten uns mit "Zusehen". Punkt Mitternacht versammelten sich alle um den Altar und der katholische Gottesdienst begann. Die Predigt des Franziskaner Mönches ermuedete uns doch ein wenig, zumal wir nur ein Drittel verstanden. Nach ueber 2 Stunden "Zuhoeren" zogen wir uns deshalb zurueck!
Am ersten Feiertag sind wir abends zum Weihnachtsdinner ins 3km entfernte Hotel "Paradiso del Ostro" vom Chef persoenlich eingeladen. Wir stellten uns auf den Hotelhof und konnten unser Glueck kaum fassen. Es gibt Wireless mitten im Gebirge! So konnten wir Verbindung zu den Lieben daheim aufnehmen und die vielen Weihnachtsmails lesen. Vielen Dank dafuer an alle! Tagsueber war weder im Hotel noch in Ceracahui etwas von Weihnachten zu spueren. Alles lief wie jeden Tag, man ging seiner Beschaeftigung nach und die zum Gottesdienst gekommenen Tarahumara wanderten zurueck in ihre Doerfer. Am Abend kam sehr gut schmeckender Truthahn auf den Tisch und mit Sidra stiessen wir an. Damit war auch hier Weihnachten 2007 Geschichte. Wir sassen noch ein wenig mit der internationalen Gaesteschar des Hotels zusammen und genossen den wohlschmeckenden "Margarita" (wie alles an diesem Tag kostenlos!).
Bevor wir am 2. Weihnachtsfeiertag (den es in Mexiko nicht gibt) weiterzogen, trafen wir uns noch einmal mit Dulce und Perla. Eigentlich hatte Michi mit Juan sprechen wollen, aber er war arbeiten. Michi hatte einen Riss an der linken Hinterachse festgestellt und wollte nach einer Werkstatt fragen. Unsere zwei kleinen Freundinnen mussten uns noch unbedingt die Straussenfarm zeigen. Der Besitzer legte sich ohne viele Umstaende in seinen guten Sachen unters Auto und empfahl uns 2 Werkstaetten, die das in Ordnung bringen koennten. Gleichzeitig bedankte er sich, dass wir in seinem Ort Weihnachten gefeiert haetten und lud uns ein zu bleiben. Es waere eine gute Gelegenheit fuer ein kleines Fest. Wir mussten aber erst einmal unser Auto reparieren lassen. Als wir vom Hof rollten, erwaehnte Perla ganz nebenbei, dass das "el presidente" also der Buergermeister gewesen sei. Nach einem kurzen traurigen Abschied von unseren kleinen Freundinnen, bei dem auf beiden Seite Traenen flossen, schlugen wir unseren Weg Richtung Bahuichivo ein.
Dort angekommen (gegen 15.00 Uhr) suchten wir die eine der empfohlenen Schweissereien auf. Der Chef (der schon beim Feierabendbier sass) zog ohne zu zoegern den Overall an und war schon unter unserem Auto verschwunden. Nach 2,5 Stunden bat er Michi die gesetzte Naht zu begutachten. Mein Fahrer war hochzufrieden und wir zahlten gern, den fuer mexikanische Verhaeltnisse, unverschaemten Preis von 21€, den der Werkstattbesitzer verlegen "forderte"!!!
In Bahuichivo trafen wir auf "El Chepe", die legendaere Eisenbahnlinie von Los Mochis nach Chihuahua durch die Sierra Tarahumara. Wir folgten ihrem Verlauf bis nach Creel, wo wir das neue Jahr begruessen wollten. Am Haltepunkt "El Divisadero" genossen wir die Aussicht auf in die "Barranca del Cobre" und sahen den Frauen bei Ihren Flechtarbeiten zu.
Unser "Silvesterfeier" in Creel ist schnell geschildert. Bis zur frueh einsetzenden Dunkelheit, war es ein ganz normaler Arbeitstag. Dann leerten sich die Strassen, Geschaefte schlossen und jeder strebte nach Hause. Das Feiern auf den Strassen und Plaetzen der Stadt (6500 Einwohner und jede Menge Touristen) fand nicht statt. So zogen wir uns auf unseren "Schlafplatz" oberhalb der Stadt zurueck und spielten "Rommé" (ganz wie in Gombsen und Michi gewann auch wie immer). Um Mitternacht stiessen wir an und warteten aufs Feuerwerk! Nichts, ausser Stille! Und damit waren wir im Jahr 2008!
An Neujahrstag leisteten wir (Knuffi und uns) uns einen Standplatz im RV-Park. Waesche waschen, dumpen, Wasser tanken und gruendlicher Hausputz (der bei uns 1 Std. dauert, da wird jede Hausfrau neidisch!? ) waren angesagt.
Dann fuhren wir auf guten Teerstrassen nach Cuauhtemoc mit Abstecher ins Campo 2a der Mennoniten (wo wir eine Kaeserei besichtigten und ausgezeichneten Kaese kauften), Chihuahua, Durango und Zacatecas nach Guadalajara. Die Strassen saeumten Plantagen, wo vor allem die blaue Agave angebaut wird! Und so gelangten wir fast zwangslaeufig nach Tequila! Einen Besuch in einer der vielen Brennereien liesen wir uns nicht nehmen. Am Ende gab es dann natuerlich auch eine Verkostung des Nationalgetraenkes.
Nach diesen touristischen Hoehepunkten mit entsprechend vielen Leuten zog es uns wieder in die Einsamkeit und wir strebten unserem vorlaeufig letzten Abenteuer entgegen! In Guzman versuchten wir, wie im Internet angegeben, Informationen ueber den "Parque National Volcán Nevado de Colima" zu erhalten. Aber ausser einmal nichtssagenden kleinen Prospekt und der Aussage: "Es ist sehr schoen dort und die haben Infos am Eingang zum Park" erhielten wir in dem kleinen Buero nichts. Das schreckte uns nicht ab und schon die Fahrt von der Teerstrasse zum Parkeingang (ungeteert, kurvenreich, 1500m Hoehenunterschied) war ein Erlebnis. Nachdem wir 20 Pesos (1,40€) pro Person Eintritt (die einzigen Kosten fuer 3 herrliche Tage auf den Campgrounds) gezahlt hatten, fuhren wir auf den unteren Campground "La Joya" (3386m) und am naechsten Morgen auf den in 3776m gelegenen "Pueto de Calle". Waehrend Michi den Tag nutzte um die Gegend zu erkunden, brauchte ich einen Tag zur Hoehenanpassung. Am 13.01. war es dann soweit, wir nahmen unseren ersten 4000er auf diese Reise in Angriff. Der 4293m hohe Gipfel des erloschenen Vulkan "Nevado de Coliman" war unser Ziel. Michael hatte am Vortrag den Weg erkundet und als leicht begehbar eingestuft. Damit es nicht zu langweilig wird, hatte er fuer die letzten 100 Hoehenmeter eine Kletterpassage gewaehlt. Als diese ueberwunden war, genossen wir den grandiosen Blick ueber die riesige Hochebene und den gegenueberliegenden schlafenden Volcán de Fuerte aus dem 2 Rauchsaeulen aufstiegen und besonders ich das Gefuehl, es geschafft zu haben (ich sehe Manfred muede laecheln, aber fuer mich war es schon eine Erfahrung, die an meine Grenzen ging). Der etwas laengere Abstieg gestaltete sich durch sich endlos hinziehende Geroellfelder kraftraubender. Bald war auch das geschafft und wir erlebten den Sonntagnachmittag nach mexikanischer Art. Er gehoert ganz der Familie. Mit dem Auto, meist Pick up (es ist unvorstellbar wie viel Leute aus einem Wagen steigen!) fahren die Leute aus der Umgegend bis auf den obersten Parkplatz, der auch Camping- und "Day use" - Area ist. Als erstes wird ein kurzer Spaziergang (ein knapper km) bis zu der Stelle, wo man beide Vulkane sehen kann, gemacht und dann folgt ein ausgiebiges Picknick. Wobei der erste Punkt auch ausgelassen werden kann, das Essen aber keinesfalls!
Am montagfrueh war es mit 3,5 °C zu kalt fuer uns und die Prognosen besagten nichts Gutes (spaeter erfuhren wir, dass es in vielen Teilen Mexikos einen Kaelteeinbruch, in Chihuahua sogar mit Schnee, gegeben hat). Wir beschlossen an den Pazifik zufahren und uns an den Strand der Bahia Tenacatita (Danke fuer die Empfehlung Evi und Klaus) zu stellen. Wir setzten unser Vorhaben um und geniesen nun schon seit einer Woche unsere kleine Bucht bei 25° im Schatten (auch hier gab es einen Kaelteeinbruch) und Sonne satt!
Wir fuehlen uns sehr wohl, sind gesund (incl. Knuffi!). Die Leute sind freundlich und hilfsbereit. Eine neue Herausforderung wartet schon: Mexico Ciudad! Wir werden berichten!
In diesem Sinne ¡Hasta luego! Marion und Michael!