Wieder zurueck in Kananda

Nach einer kurzen Stippvisite in Fairbanks (nur zum Einkaufen) fuhren wir Richtung Kanada. Aber vorher besuchten wir noch kurz den Weihnachtsmann oder Santa Claus, der in North Pole zu Hause ist. Er ist auch im Sommer viel beschäftigt.
Weiter ging es ueber den "Top of he world" - Highway. Kurz vor der Grenze bogen wir nach Old Chicken ab. Ein Nest im wahrsten Sinne des Wortes mit drei Haeusern (Pub, Generalstore und Giftshop). Da wir dort sehr unfreundlich empfangen wurden (bis jetzt das einzige Mal auf unserer Reise), fuhren wir nach einem Foto weiter Richtung Grenze USA/Kanada. Am kleinen Grenzpunkt ging alles sehr schnell und wir konnten die Traumstraße geniesen!
Nach 2 Tagen hatten wir Dawson City erreicht. Das aber vorerst nur als Ausgangspunkt fuer unsere Fahrt in den Hohen Norden dienen sollte. Nach Inuvic nahmen wir den Dempster Highway, der etwa 40km hinter der Stadt abbiegt. In der Touristen Information, die nur fuer die Provinz North West Terretories zustaendig ist, ermahnte man uns, sehr vorsichtig zu fahren wegen des schlechten Strassenzustandes (es haette geregnet und ueberhaupt sei es sehr schwierig). Außerdem erhielten wir einen kleines Heftchen (wie ein Pass). Unterwegs sollten wir uns an verschiedenen Haltepunkten jeweils einen Stempel reindrücken lassen. Am Ende gaebe es dann eine Urkunde und wir koennten sogar etwas gewinnen. Wir gingen also auf Stempeljagd (aber nur nebenbei, da an den meisten Haltepunkten eine gutgemachte Infostelle war). Die Gravelroad war durchgaengig gut befahrbar und stellte uns bzw. unser Auto und meinen Fahrer vor keine groeßeren Aufgaben. Wir ueberquerten, bei herrlichem Sonnenschein und ueber 25°C den noerdlichen Polarkreis. Das obligatorische Foto musste sein! Direkt am Polarkeis steht neben der gutgemachten Info-Tafel ein Schild, was wir gar nicht lieben: "No camping! No overnightparking!" Aber schon wenige Meter dahinter fanden wir und Andere ein Plaetzchen mit herrlicher Sicht auf den "arctic-circle" und die herrliche Huegellandschaft ringsum. In Inuvic angekommen, stellten wir uns auf einem Campground nahe der Stadt. Nach der staubigen Fahrt war die Dusche eine Wohltat!
In Inuvit gibt es eigentlich nicht besonders viel zu sehen, aber in der Zeit unseres Aufenthaltes gab es dort das "Northern Arts Festival" . Jedes Jahr gestalten die Inuvit eine Woche mit Ihren Kuensten, dazu gehoeren eine grosse Verkaufsausstellung, Workshops und Vorfuehrungen. Wer moechte, kann sich unter fachkundiger Anleitung ein kleines Schmuckstueck basteln oder einfach nur zuschauen, wie wir. Gern sind Gaeste gesehen, auch wenn die Veranstaltungen vorallem von den Einheimischen fuer die Einheimischen (im weitesten Sinne) gemacht sind. Besonders beeindruckt hat uns, mit wieviel Freude und Ausgelassenheit Ausfuehrende wie Publikum dabei waren. Am Nachmittag sahen wir uns ein Peitschenvorfuehrung und was die Juengsten von Inuvic im ganzwoechigen Tanzkurs gelernt hatten an. Natuerlich wurden wir auch zum Tanz aufgefordert und schlugen uns ganz wacker (denke ich)! Am Abend dann der Höhepunkt der Woche: die Fashon-Show! Von den Models (Inuvit zwischen 2 und schaetzungsweise 70 Jahren) wurde Alltags- und Festkleidung selbstverstaendlich in Anlehnung an ihre traditionelle Mode vorgefuehrt!
Zurueck ging es wieder ueber den Dempster Highway (inzwischen waren wir auch "Mitglieder" des "Dempster-Fahrer-Club" geworden, durch eine Urkunde belegt) nach Dawson City, wo uns das naechste "Kulturerlebnis" in Form von "Diamant Tooth Gerties Show" (30 min. mit Gertise Gesangseinlagen und 4 CanCan-Taenzerinnen im Casino) erwartete. Ein Kontrastprogramm und nichts als ein grosser Spass. In Dawson City fuehlten wir uns direkt in die Goldrauschzeit versetzt. Obwohl angeblich noch heute in der Umgebung Gold gefunden werden soll, aber das ist mehr "ein Geruecht" um Hobbygoldwaescher anzulocken. Uns stand nicht der Sinn danach und so nahmen wir den Klondike , Campell, Alaska und Mackenzie Highway um ueber Ford Nelson in den Wood Buffalo NP zu gelangen. Mangels eines geeigneten Campgrounds stellten wir uns in die "Wildnis". Angelockt vom frischgekochten Essen besuchte uns Mama Schwarzbaer mit ihren zwei neugirigen Kindern. Einer wollte es ganz genau wissen (was da so gut richt) und schaute zur Beifahrertuere rein! (Leider hatten wir die Kamera nicht so schnell startklar!)
Da viele Gebiete im Park geschlossen waren und das Wetter nicht so mitspielte, fuhren wir Richtung Sueden Richtung Jasper NP. Am Strassenrand sahen wir grosse Herden von wildlebenden Bissons, Schafen und Ziegen, die zum anhalten, beobachten und fotografieren verlockten.
Wir durchfuhren Jasper, Yoho, Kooteney und Banff NP. Im Yoho NP unternahmen wir eine wunderschöne Wanderung entlang dem Icefield Trail. Ein paar (3) Tage nutzten wir fuer eine kleine Verschnaufpause.
Ausgeruht machten wir uns auf nach Calgary und waren fuer das "Gross-Stadt-Getuemmel" geruestet. Die ueberschaubare Innenstadt war an einem Nachmttag erkundet und am naechsten Tag setzten wir unsere Reise fort.
Das Thema "Mosquitos" (siehe Alaska-Bericht) hatte sich uebrigens auch im Juli / August nicht von allein geloest, wie im Reisefuehrer beschrieben!! Wir waren deshalb mehr als froh, dass wir von Ray und Steffi die Mosquitojacken erstanden zu haben. Und trugen sie sobald wir unser Zuhause verliesen, auch wenn wir darin wie Ausserirdische aussehen.
Wir fuhren gen West den Crownest Highway und "plötzlich" kam uns die Gegend bekannt und doch sehr veraendert vor. Wir waren im Waterton NP in Waterton City. Nach genau drei Monaten stehen wir wieder auf dem selben Campground und wollen nochmals den Trail Cameron Lake - Summit Lake - Carthew Lake - Alderson Lake - Waterton Townsite angehen, den wir wegen einer geschlossenen Schneedecke bzw. einsetzendem Schneefall am 23. Mai abbrechen mussten. Nun war der 24. August und die Schneefallgefahr relativ gering. Wir liesen uns von einem Shuttleservice (mindestens am Vortag buchen, da sehr gefragt) des oertlichen Sportausstatters an den Ausgangspunkt der 24,5km langen Wanderung bringen und los ging es! Es war den ganzen Tag sonnig, nachdem der Morgennebel gestiegen war, und wir hatten eine wunderbare Sicht auf die umliegenden Gipfel, gruene Waelder und bunte Blumenwiesen. Fast am Ende der Wanderung beobachten wir eine "Ziegenfamilie" in einer Steilwand, senkrecht nach unten abzufallen schien. Wir waren faziniert. Wieder zurueck staerken wir uns von der Anstrengung des Hikes mit selbstgebackenen Kuchen!
Im dritten (!) Anlauf schafften wir es uns den "Red Rock Canyon" anzuschauen. Er ist absolut ansehenswert und mit einem kurzen Spaziergang in ca. 30. zu umrunden.
Am diesem Tag, dem 25. August, galt es dann Abschied zu nehmen. Nicht nur vom Waterton Nationalpark, sondern von Kanada! Denn der andere Teil des NP mit Namen Glacier NP befindet sich schon in den USA.
Obwohl wir uns auf die vor uns liegenden Abenteuer in der fuer uns unbekannten USA freuten, waren wir ein wenig traurig. Es war wunderschoen in Kanada! Wir haben viel gesehen und erlebt. Wir waren willkommene Gaeste, das spuerten wir vorallem bei unzaehligen Zusammentreffen mit den Einheimischen, die stets freundlich, hilfsbereit und sehr interessiert waren. Wir sind uns ziemlich sicher, dass war nicht unser letzter Besuch in KANADA!

Bis demnaechst Marion und Michael