JESUITEN-REDUKTIONEN

San Ignacio Miní

Zunaechst gelangen wir zu den Ueberresten der Wohnhaeuser. Ueberall gibt es Erklaerungstafeln, die es uns ermoeglichen uns den Alltag vorzustellen.

Im 17. und 18. Jahrhundert gruendeten die Jesuiten in den Einzugsgebieten der Fluesse Paraná, Paraguay und Uruguay 14 Reduktionen in denen ueber 100.000 Guaranì friedlich zusammenlebten.
Da es in der brasilianischen Reduktion Guaiará immer wieder zu Ueberfaellen von Sklavenhaendlern kam, suchten die Jesuiten mit mehr als 12.000 Indios den Weg durch den Urwald und fanden eine Stelle, wo sie ihre neuen Reduktionen gruendeten.

Zur Bluetezeit um 1715 lebten hier auf einer Flaeche von etwa 10ha 4.000 Menschen.
1767 wurden die Jesuiten aus dem spanischen Hoheitsgebiet ausgewiesen und schon 1810 gab es hier auch keine Indios mehr. Die Siedlung wurde 1817 zerstoert und dem Urwald ueberlassen.

Die Gebaeudekomplexe sind um die riesige Plaza de Armas gruppiert, die von der Kirche dominiert wird. Die Ruinen vermitteln uns nicht nur einen Eindruck von deren Groeße sondern auch von der Schoenheit und der hohen Steinmetzkunst der Guaranì.

Neben der Kirche befanden sich die Wohnstaetten der Moenche, Unterrichtsraeume, Werkstaetten, das Gemeindehaus (der Gemeinderat bestand ausschließlich aus Guaranì und wurde jaehrlich neu gewaehlt), die Gerichtsbarkeit und der Friedhof an diesem zentralen Platz

Ueber eine Freitreppe gelangt man in den kleinen Garten hinter den Moenchsklausen.

1941 wurde mit der Freilegung und Restaurierung begonnen, die wir als sehr gelungen empfunden haben. Die gesamte Anlage gehort zum Weltkulturerbe.

Nuestra Señora de Loreta

Latrinenanlage - damals gab es oeffentliche Toiletten die man aber heute vergeblich sucht in Suedamerika (Ausnahme: Bolivien, Chile)

Wir sind die einzigen Gaeste und da sich die Anlage selber erklaert, gehen wir ohne Fuehrer.
Wir haben viel Zeit zum Innehalten und Schauen. Es faellt auch hier leicht sich den Alltag vorzustellen, wenn es auch viel weniger sichtbare Zeugen wie etwa in San Ignacio Miní gibt. Hier scheinen leider die finanziellen Mittel ausgegangen zu sein, da Museum und Eingangsgebaeude einen sehr ungepflegten Eindruck machen.